Erektionsstörungen beim Mann: Unbehandelte Schlafapnoe könnte der Auslöser sein
Hin und wieder einmal schlecht schlafen wegen zu spätem Essen, Alkoholgenuss, Stress oder anderen äußerlichen Einflüssen – das kommt vor. Ständige Schlaflosigkeit kann jedoch ein Hinweis auf weitreichendere Probleme sein, die sich langfristig auf die Produktivität, Leistungsfähigkeit und Immunabwehr auswirken – oder eben auch auf die Erektion von Männern.
Studien aus den vergangenen Jahren zeigen, dass ein Zusammenhang zwischen erektiler Dysfunktion (ED) und nicht behandelter obstruktiver Schlafapnoe (OSA) besteht: So konnte herausgefunden werden, dass über 50% der Patienten mit erektiler Dysfunktion auch unter einer OSA leiden. Eine CPAP-Therapie, der Gold-Standard bei der Behandlung einer OSA, kann hier nicht nur positive Auswirkungen auf die Schlafapnoe haben, sondern auch die Lösung sein, um die Dysfunktion zu verbessern.1
Potenzprobleme beim Mann: Eine Begleiterscheinung von Schlafapnoe
Der massive Einfluss von schlechtem Schlaf auf die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit ist bewiesen. Erektionsstörungen sind hier nur eines der gesundheitlichen Probleme, die eine Schlafapnoe mit sich bringen kann. Dabei zählt gerade dieser Bereich zu den intimsten eines Mannes und die Erektion ist nach wie vor ein Tabuthema. Dass es wichtig ist, darüber zu sprechen und den Auslöser zu finden, zeigen Studien: Eine davon, an der Prof. Dr. Michael Arzt, Professor für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Schlaf- und Beatmungsmedizin und Leiter des Schlaflabors am UKE Regensburg, mitgewirkt hat, zeigt, dass erektile Dysfunktion bei obstruktiver Schlafapnoe weit verbreitet ist.
In Zuge der Studie wurde nicht nur der Zusammenhang der beiden Krankheitsbilder untersucht, sondern auch, ob eine CPAP-Therapie Einfluss auf die Erektionsstörung nimmt. So konnte festgestellt werden, dass diese bei Männern mit schwergradiger OSA und einem Apnoe-Hypopnoe-Index über 30, durch eine langfristige CPAP-Therapie zumindest teilweise rückgängig gemacht werden kann. Dies unter Beachtung weiterer Faktoren wie dem ordnungsgemäßen Einsatz und auch einer generellen Verbesserung der Lebensführung.1,2
Weitere auslösende Faktoren bei Erektionsstörungen
Generell erhöhen Alter und viele Begleiterkrankungen wie Herz- bzw. Gefäßerkrankungen, Bluthochdruck und Diabetes Mellitus das Risiko für Erektionsstörungen. Es konnte jedoch auch festgestellt werden, dass der mit einer Schlafapnoe einhergehende nächtliche Sauerstoffmangel ein alleinstehender Risikofaktor ist.3 Er wirkt sich negativ auf die Regulation der Blutgefäße im Penis aus und stört dadurch die Volumenzunahme und Steifigkeit, was eigenständig die Entwicklung einer ED beeinflusst.4,5
Eine nicht diagnostizierte und unbehandelte Schlafapnoe kann sich auf verschiedenste gesundheitliche Bereiche und Funktionen auswirken. Umso wichtiger sind eine frühzeitige Diagnose und eine maßgeschneiderte Behandlung, die zusammen mit einem Arzt festgelegt wird. Eine erste Einschätzung, ob Risikofaktoren vorliegen beziehungsweise eine Möglichkeit zur Selbsteinschätzung bietet ein Schlafapnoe-Test (Bitte beachten: Dieser Selbsttest ersetzt keinen Arztbesuch).