Trotz Schlafapnoe gesund durch Grippesaison und COVID-19
Katrin Pucknat, Präsidentin bei ResMed Germany, zeigt vier zentrale Punkte auf, die Patienten mit CPAP-Therapie helfen, in Zeiten von Grippe und COVID-19 möglichst gesund zu bleiben.
Haben wir uns in den letzten Monaten primär mit der Bekämpfung von COVID-19 beschäftigt, verschärft sich die aktuelle Gesundheitsgefährdung inzwischen: Die Pandemie trifft auf die jährliche Grippewelle. Katrin Pucknat, Präsidentin bei ResMed Germany erklärt, wie Schlafapnoe-Patienten besser durch den Winter kommen.
Fast ein Jahr begleitet uns die COVID-19-Pandemie nun schon. Zeitgleich mit den steigenden Fallzahlen im Herbst und einer erneut exponentiell ansteigenden Infektionskurve in vielen Ländern, nimmt auch die jährliche Grippesaison ihren Lauf. Diese doppelte Gesundheitsgefährdung kann für Schlafapnoe-Patienten, die eine CPAP-Therapie durchlaufen (durchgängige Positiv-Atemdrucktherapie), durchaus bedrohlich sein. Weitere gesundheitliche Einschränkungen wie COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung), Typ-2-Diabetes, Fettleibigkeit, Nierenerkrankungen und weitere medizinische Grunderkrankungen erhöhen im Falle einer Infektion das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs zusätzlich.
Die korrekte Anwendung der CPAP-Therapie spielt eine wichtige Rol
HEADLINE wird abgeschnitten: Die korrekte Anwendung der CPAP-Therapie spielt eine wichtige Rolle
Laut Robert Koch-Institut erreichte die Grippewelle in Deutschland ihren Höhepunkt in den letzten drei Jahren jeweils Ende Februar bis Anfang März. Bei einem Start der Grippesaison von Oktober bis Dezember ist man also über Monate hinweg einer doppelten Gefährdung durch Grippeviren und COVID-19 ausgesetzt. Forscher des Max-Planck-Instituts für Infektionsbiologie in Berlin und am Institut Pasteur in Paris haben herausgefunden, dass Grippeerkrankungen die Übertragung des Coronavirus um das Zwei- bis Zweieinhalbfache erhöhen. Mit sinkenden Grippeinfektionszahlen im Frühling sei deshalb auch die Anzahl der Corona-Infektionen gesunken. Im Umkehrschluss bedeutet dies allerdings, dass mit Beginn der neuen Grippesaison auch die Infektionszahlen von COVID-19 schneller steigen. Noch ist unklar, ob an Grippe Erkrankte das Coronavirus leichter auf andere übertragen, oder selbst anfälliger für eine Infektion sind. Doch genau aus diesem Grund ist es für Gesundheitsdienstleister und Leistungserbringer unerlässlich, Patienten über die Bedeutung der korrekten Anwendung der CPAP-Therapie und der allgemeinen Schlafhygiene aufzuklären. Das Ziel: Patienten sollen möglichst gut schlafen können, um das Immunsystem zu stärken und so sicherer durch die Grippesaison zu kommen.
Diese vier Schlüsselfaktoren können Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe (OSA) in einer CPAP-Therapie dabei helfen, sich möglichst gut für die anstehende Grippesaison zu wappnen:
1. CPAP-Maske muss richtig angepasst werden, um Patienten optimal
HEADLINE wird abgeschnitten: 1. CPAP-Maske muss richtig angepasst werden, um Patienten optimal mit Luft versorgen zu können und den Lebensstil möglichst wenig zu beeinträchtigen
Für Schlafapnoe-Patienten sind die ersten Schritte nach der Diagnose entscheidend – sowohl für eine positive Therapieerfahrung in der Anwendung als auch für den gesamten Erfolg der Behandlung. Eine richtig angepasste CPAP-Maske macht die Therapie angenehmer und wird so als kaum wahrgenommene Ergänzung im Alltag der Patienten sehr gut angenommen. Denn die Akzeptanz der CPAP-Therapie ist enorm wichtig. Eine schlecht behandelte OSA birgt das Risiko für eine Reihe weiterer chronischer Krankheiten wie Bluthochdruck, Herzkrankheiten und Hypertonie. Kürzlich wurde auch ein erhöhtes Risiko für eine Alzheimer-Erkrankung bei mittelschwerer bis starker Schlafapnoe festgestellt. Um in COVID-19- und Grippezeiten die Maskenanpassung gewährleisten zu können, helfen Videoberatung und digitale Tools. Damit können Schlafmediziner neue CPAP-Masken für ihre Patienten via Fernzugriff beratend anpassen sowie die Therapie optimieren und damit den persönlichen Kontakt zum Patienten sowie die Infektionsgefahr für diese reduzieren.
Zudem ist es wichtig, mit den Patienten zusammenzuarbeiten, um ihren Lebensstil und ihre Gesundheitsbedürfnisse kennenzulernen. Nur so kann ein CPAP-Gerät empfohlen werden, mit dem sie sich wohl fühlen und welches ihre Therapietreue erhöht. Zum Beispiel müssen Fragen nach dem Mobilitätsbedarf oder nach anderen Personen im Schlafzimmer geklärt werden. Wer viel unterwegs ist, benötigt möglicherweise ein kompakteres Reise-CPAP-Gerät und zieht Batterieoptionen in Betracht. Wer schnell eine trockene Nase oder einen trockenen Mund bekommt, benötigt eher ein Therapiegerät mit eingebautem Luftbefeuchter.
2. Telemonitoring und andere digitale Tools optimieren Therapieei
HEADLINE wird abgeschnitten: 2. Telemonitoring und andere digitale Tools optimieren Therapieeinhaltung
Während nicht telemetrisch verbundene Therapiegeräte eine Adhärenz von etwa 50 Prozent erreichen, liegt das Durchhaltevermögen bei Patienten, die Telemonitoring nutzen, bei bis zu 75 Prozent. Verbraucherfreundliche Kommunikations- und Konnektivitäts-Apps, die simple Textnachrichten und digitale Gesundheitstools umfassen, können die Adhärenz weiter verbessern. Bis zu 87 Prozent der in Therapie befindlichen Patienten folgen den ärztlichen Vorgaben damit und bleiben am Ball.
Schon in den ersten Monaten der COVID-19-Pandemie zeichnete sich zudem ein deutlicher Aufwärtstrend beim Einsatz von Telemedizin und Gesundheitsmonitoring ab. Die Möglichkeit zur Online-Terminvereinbarung wurde bereits vor Beginn der Pandemie gut angenommen. Seit dem Frühjahr waren Patienten dann oft nicht bereit, für persönliche Termine zum Arzt zu gehen. Deshalb beschleunigte ResMed beispielsweise auch die Einführung der Videoberatung. Damit können Patienten einfach mit Schlaftherapie-Experten in Kontakt treten und sich über das Thema Schlafapnoe informieren, ohne das Haus verlassen zu müssen. So besteht die Möglichkeit einer virtuellen Maskenberatung, Therapiebegleitung und Einholung allgemeiner Tipps zu einer gesunden Schlafhygiene. Auch Tests zur Diagnose von obstruktiver Schlafapnoe, die früher in einem Labor durchgeführt wurden, können dank digitaler Lösungen jetzt bequem zu Hause wahrgenommen werden. So wird das Risiko einer Coronavirus-Exposition verringert.
3. Regelmäßige Reinigung von CPAP-Gerät, -Maske und -Zubehör
Patienten sollten ihre CPAP-Geräte regelmäßig und vorschriftsmäßig reinigen. In der Grippesaison ist das noch wichtiger. Wenn sie erkranken und ansteckend werden, ist es essenziell, die Oberflächen des Geräts sauber zu halten. Fachpersonal sollte deshalb sicherstellen, dass die Patienten über die richtige Reinigung ihrer Geräte informiert sind, wie etwa das tägliche Waschen der einzelnen Maskenteile sowie die wöchentliche Reinigung von Kopfband und Komfortpolster. Genaue Informationen zur CPAP-Nutzung in Zusammenhang mit Corona stellt ResMed online zur Verfügung.
4. Schlafhygiene ist wichtig für ein starkes Immunsystem
Eine gute Schlafhygiene ermöglicht gesunden und erholsamen Schlaf und beugt Schlafstörungen vor. Experten empfehlen beispielsweise eine technikfreie Abendroutine, eine entspannte Morgenroutine, aber auch eine ausgewogene Work-Life-Balance sowie ausreichend Bewegung am Tag. Schlechte Schlafhygiene hat dagegen negative Auswirkungen auf das Immunsystem, was grippale oder virale Infekte wie die Influenza begünstigt. Ein konsistenter Schlafplan mit sieben bis neun Stunden nächtlichem Schlaf stärkt die Immunität gegen gewöhnliche Viren und senkt so das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes oder Depressionen. Auch ist die nächtliche Ruhephase besonders wichtig für Patienten mit Vorerkrankungen, um eine Verschlimmerung von Symptomen zu verhindern.
Während der aktuellen stressigen und ungewöhnlichen Situation können Pflegekräfte und Fachpersonal hilfreiche Partner für Schlafapnoe-Patienten sein. Sie können Tipps wie die eben genannten geben und Hilfsmittel bereitstellen, die Patienten dabei helfen, die Therapie in ihren Alltag einzubauen und diese konsequent durchzuführen. So können Patienten mit Schlafapnoesyndrom gesünder durch die COVID-19-Pandemie und die Grippesaison kommen.
Beitrag der Gesellschaft zur Risikominimierung für OSA-Patienten
Um das Risiko eines grippalen oder viralen Infekts für Schlafapnoe-Patienten weiter einzudämmen, kann jeder etwas tun. Allen voran hilft dabei die AHA-Formel – Abstand halten, Hygiene beachten und Alltagsmaske, also Mund-Nasen-Bedeckung, tragen. So wird die Übertragung von Aerosolen minimiert und jeder kann seinen Beitrag leisten, damit Menschen mit dem Schlafapnoesyndrom sicherer durch den Winter kommen.
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Heike Schubert
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