Herausforderungen rund um Ihre nicht-invasive Beatmungstherapie
Jede neue Situation bringt Dinge zum Vorschein, die man nicht kennt und dennoch managen oder bewältigen muss. Wir unterstützen Sie bei der Eingewöhnung, um Ihnen Verunsicherungen zu nehmen. Mit der Zeit und ein wenig Übung gewöhnen Sie sich an neue Abläufe bei der Abendroutine oder im Alltag. Wichtig ist, dass Sie nicht aufgeben, denn die Therapie wird Sie von nun an begleiten, um Ihnen zu einer neuen Lebensqualität zu verhelfen. Im Folgenden sprechen wir mögliche Probleme an, um konkrete Tipps oder Lösungen anzubieten.
Insbesondere wenn Sie gerade erst mit der nicht-invasiven Beatmungstherapie (NIV-Therapie) begonnen haben, können Probleme wie Trockenheit von Nase, Mund oder Hals aber auch Augenreizungen oder Druckstellen auftreten. Wir stellen Ihnen hier die häufigsten Themenbereiche und wie Sie damit umgehen können zur Verfügung.
Ein Tipp: Versuchen Sie mit dem Wissen, das Ihnen der oder die Mitarbeitende der ResMed Healthcare bei der Ersteinweisung und dem persönlichen Besuch vermittelt hat, zu starten. Beobachten Sie sich und die Wirkung der NIV-Therapie genau und gehen Sie dann einen Schritt weiter. Die Maske muss besser sitzen? Kein Problem. Das können Sie schnell selbst anpassen und so den Umgang mit der Maske immer weiter verbessern. Und so kommen Sie Schritt für Schritt weiter.
Maske sitzt nicht gut, verliert Luft und ist undicht (Leckagen)
Eine nicht optimal sitzende Maske kann zu ungewolltem Austritt von Luft (Leckage) und Druckstellen führen. Der Sitz Ihrer Maske ist wichtig für Ihr Wohlbefinden in der Therapie und den damit verbundenen Erfolg. Eine gut sitzende Maske ist bequem und dichtet zuverlässig ab, sodass keine Leckagen entstehen. Verstehen Sie es als spielerische Herausforderung, den Maskensitz zu optimieren und nutzen Sie unsere Videoanleitungen.
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Maske verrutscht immer wieder
Anfangs braucht man ein wenig Übung, damit die Maske richtig sitzt.
Setzen Sie Ihre Maske auf bevor Sie den Schlauch anschließen oder das Gerät einschalten. Sie finden die Anleitungen zum Anlegen der Maske in der Gebrauchsanweisung. Benutzen Sie ggf. auch einen Spiegel. Wichtig: Eine Maske, die zu fest sitzt, kann auch Undichtigkeiten verursachen. Sollten Sie immer noch Schwierigkeiten mit dem Maskensitz haben, lassen Sie sich von uns beraten.
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Masken-Hygiene: Da geht kein Weg dran vorbei
Eine gut gepflegte/gereinigte Maske sichert den Erfolg Ihrer Therapie:
- Verbesserte Wirksamkeit: Eine saubere Maske gewährleistet eine optimale Abdichtung und beugt Hautreizungen vor. Schmutz, Pflegeöle und Rückstände können diese beeinträchtigen.
- Geringeres Infektionsrisiko: Regelmäßige Reinigung mit Reinigungstüchern für Masken schützt vor der Ansammlung von Bakterien, Viren und Pilzen, das minimiert das Risiko von Atemwegsinfektionen.
- Gesunde Haut: Saubere Masken beugen Hautreizungen, Druckstellen und Infektionen vor.
- Geruch: Dank regelmäßiger Reinigung bleibt Ihre Maske ohne störende Gerüche.
Übrigens: Für einen guten Sitz der Maske ist es außerdem wichtig, die Haut möglichst fettfrei zu halten. Reinigen Sie daher das Gesicht am Abend gründlich und verwenden Sie nachts während der Therapie keine Kosmetika. Erfahren sie mehr über die richtige Pflege.
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Regelmäßiger Austausch der Maske ist notwendig
Eine neue oder gut gepflegte Maske trägt positiv zum Therapieerfolg bei. Wir tauschen Ihre Maske einmal im Jahr kostenfrei aus. Wie bei allen medizinischen Hilfsmitteln kann bei regelmäßigem Gebrauch das Material natürlich verschleißen, steif werden oder sich leicht verformen, wodurch die Maske weniger dicht wird. Eine gute Pflege in der Alltagsroutine sorgt für eine lange Haltbarkeit. Hier erfahren Sie mehr über die Bestellung von Zubehör.
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Passt die Maske zu mir und meiner Gesichtsform?
Unsere Mitarbeiter:innen suchen gemeinsam mit Ihnen zu Beginn der Therapie die für Sie geeignete Maske. Oft spüren Sie aber erst mit der regelmäßigen Nutzung, ob die Maske richtig passt. Es gibt verschiedene Maskentypen und wir sind sicher, dass wir auch für Sie die richtige Maske finden werden. Ihre Gesichtsform und Ihre Schlafgewohnheiten spielen dabei eine wichtige Rolle. Gerne beraten wir Sie ausführlich, damit wir gemeinsam die für Sie passende Maske finden. Erfahren Sie hier mehr rund ums Thema Masken.
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Undichte oder beschädigte Maske
Unterschiedliche Ursachen können hier der Grund sein:
- Verwendung von Cremes kann sich negativ auf die Dichtigkeit der Maske auswirken, da Bestandteile von Cremes das Silikon der Maske angreifen können. Dadurch können Leckagen auftreten. Selbst wenn sie die Creme einige Zeit vor dem Aufsetzen der Maske auftragen, kann es zur Schädigung der Maske kommen. Verwenden Sie spezielle fettfreie Gesichtscremes mit wenigen Zusatzstoffen.
- In seltenen Fällen kann es bei längeren Bärten dazu kommen, dass der Bart das Silikon der Maske beschädigt und die Dichtigkeit beeinträchtigt. Halten Sie Ihren Bart daher kurz.
Reizungen durch zu kalte, trockene Luft und Wasser im Schlauch
Haut- und Augenreizungen, Reizungen der Schleimhäute und Druckstellen sind Nebenwirkungen der NIV-Therapie, die auftreten können. Sie können die Wirksamkeit der nicht-invasiven Beatmungstherapie und Ihr Wohlbefinden beeinträchtigen. Sie sollten deshalb diese Symptome nicht ignorieren, sondern mit uns Kontakt aufnehmen oder ggf. medizinisches Fachpersonal aufsuchen.
Je wohler Sie sich fühlen, desto besser verläuft die Therapie. Wir haben einige Tipps zusammengestellt, die Ihnen helfen können.
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Druckstellen im Gesicht
Druckstellen im Gesicht können Folge einer zu fest angelegten Maske oder einer ungeeigneten Passform ihrer Maske sein. Durch die Verwendung einer anderen Maskengröße, eines anderen Maskentyps oder eines anderen Maskenkissens kann der Sitz der Maske verbessert werden und es ändern sich die Kontaktstellen auf der Haut.
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Hautreaktionen im Gesicht
Hautreaktionen können während der Therapie auftreten, die Symptome können aber einfach reduziert werden.
- Reinigen Sie die Maske regelmäßig und gründlich wie vorgeschrieben. Rückstände auf der Maske können Reaktionen der Haut hervorrufen.
- Reinigen Sie ihr Gesicht gründlich vor dem Anlegen der Maske und verwenden Sie keine Kosmetika.
- Fettige Cremes verschlechtern den Maskensitz und lagern sich auf dem Maskenkissen ab.
Kontaktieren Sie uns oder Ihr medizinisches Fachpersonal, wenn die Hautreaktionen schwerwiegend sind oder sich verschlimmern oder sehen Sie sich die Informationen zur Reinigung an.
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Augentränen, Bindehautentzündung
Die Tränenflüssigkeit ist besonders wichtig für die Funktionstüchtigkeit der Augen. Sie enthält keimabtötende Substanzen und hält das Auge feucht.2 Wenn Zugluft, z. B. durch Maskenleckagen, auf das Auge trifft, verdunstet der Tränenfilm. Das Auge reagiert, wird rot und trocken.
Was können Sie tun?
- Eine gute Passform der Maske verhindert Leckagen und damit das Austrocknen der Augen.
- Eine saubere Maske verhindert Bakterienansammlungen, die ebenfalls Augenreizungen hervorrufen können.
Kontaktieren Sie medizinisches Fachpersonal, wenn die Reaktionen schwerwiegend sind oder sich verschlimmern.
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Was tun bei Blähbauch?
Wenn unter Beatmung die Luft nicht über die Luftröhre in die Lungen, sondern über die Speiseröhre in den Bauch gelangt, wird dieses Phänomen Aerophagie genannt. Ursache kann zum Beispiel eine verstopfte Nase bei einer Erkältung sein. Es kann auch sein, dass die Maske nicht richtig sitzt. Prüfen Sie daher Ihren Maskensitz. Sprechen Sie mit Ihrem ärztlichen Fachpersonal über die Luft in Ihrem Bauch, da es wichtig ist, die Ursache zu kennen und entsprechende Anpassungen bei Ihrer Atmungstherapie vorzunehmen.1
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Was tun bei Kondenswasserbildung?
Ursachen von Kondenswasserbildung sind häufig:
- Temperaturunterschiede: Der Übergang von warmer Raumluft in den kühleren Schlauch kann zu Kondenswasserbildung führen. Einigen Beatmungsgeräte bieten die Möglichkeit als Abhilfe einen beheizbarer Schlauch zu verwenden. Sprechen Sie bei Bedarf unsere Mitarbeiter:innen an.
- Feuchtigkeitseinstellungen: Nutzen Sie die Heizfunktion Ihres Luftbefeuchters, um die Luftfeuchtigkeit in Schlauch und Maske zu regulieren.
- Raumklima: Große Temperaturunterschiede zwischen der Umgebungsluft im Raum und der angefeuchteten Therapieluft führen zu vermehrter Kondensatbildung. Ihre Raumtemperatur sollte bei 18°C bis 22°C liegen.
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Luft zu kalt
Wir kennen die Herausforderung und das Unbehagen, das entsteht, wenn die Atemluft bei der nicht-invasiven Beatmungstherapie zu kalt wird. Ein Befeuchter mit beheizbaren Schlauch kann Abhilfe schaffen, indem er die Atemluft erwärmt. Erfahren sie mehr rund um das Thema Komfort.
Richtige Handhabung des Therapieausstattung
Für eine sichere Therapie ist es wichtig, Beschädigungen von Therapiegerät und Zubehör vorzubeugen. Lesen und beachten Sie bitte unbedingt die Hinweise zur Handhabung in Ihrer Gebrauchsanweisung. Wir geben Ihnen hier ein paar Tipps für den besten Umgang:
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Beschädigung des Beatmungsschlauchs vermeiden
Der Beatmungsschlauch ist nicht einfach vom Beatmungsgerät zu ziehen.
- Halten Sie die „Muffe” des Beatmungsschlauches fest und ziehen Sie diesen vorsichtig vom Gerät ab.
- Halten Sie das Kniegelenk Ihrer Maske und die „Muffe” des Beatmungsschlauches fest und ziehen Sie diese vorsichtig auseinander.3
Bei einigen Schläuchen ist zum Beispiel zum Trennen eine Drehbewegung erforderlich. Bitte beachten Sie in der Bedienungsanleitung, wie der Beatmungsschlauch von Ihrem Gerät bzw. Ihrer Maske zu trennen ist.
Prüfen Sie vor jedem Gebrauch, ob der Beatmungsschlauch einwandfrei ist. Sollte dies nicht der Fall sein, tauschen Sie diesen bitte gegen einen neuen. Hier erfahren Sie mehr über die Bestellung von Zubehör.
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Sauerstoffanschluss beim nicht-invasiven Beatmungsgerät
Ein Sauerstofftherapiegerät anzuschließen ist sehr einfach. Bitte lesen Sie trotzdem sorgfältig die Angaben und Hinweise diesbezüglich in der Gebrauchsanleitung. Es ist zu beachten, dass Sauerstoff nur trocken eingeleitet werden darf, d.h. der Befeuchter am Sauerstoffgerät darf nicht genutzt werden, wenn Sie dies an Ihr Beatmungsgerät anschließen. Der Anschluss für Sauerstoff befindet sich in der Regel hinten am Gerät. Stecken Sie den Sauerstoffschlauch in die Buchse, bis dieser hörbar einrastet.
Bitte unbedingt beachten:
- Beginn der Therapie: Schalten Sie zuerst Ihr Beatmungsgerät ein und dann Ihr Sauerstoffgerät.
- Ende der Therapie: Schalten Sie zuerst Ihr Sauerstoffgerät aus und dann Ihr Beatmungsgerät, um Sauerstoffanreicherung in Ihrem Gerät zu vermeiden.
Sollten Sie sich nicht sicher sein, helfen wir Ihnen. Nehmen Sie Kontakt zu uns auf.
Wie kann man Ängsten mutig entgegentreten?
Die NIV-Therapie kann ein einschneidendes Erlebnis für Sie sein. Es braucht Zeit, sich daran zu gewöhnen und Mut, sich den Herausforderungen zu stellen. Diesen neuen Weg werden Sie schaffen, mit der Hilfe von Angehörigen und Freund:innen, medizinischem Fahrpersonal und den Mitarbeitenden der ResMed Healthcare. Wann immer Ängste hochkommen, suchen Sie gezielt die Hilfe, die Sie benötigen. Einige Hilfsangebote finden Sie bereits hier.
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Was tun bei Panikattacken oder Aufregung?
Probieren Sie Entspannungstechniken wie tiefe Atmung, Meditation oder progressive Muskelentspannung aus, um Ängste zu reduzieren. Auch Ablenkung durch Lesen, Musikhören oder das Schauen eines Films kann Ihnen dabei helfen, sich zu entspannen und an die Maske und das Beatmungsgerät zu gewöhnen, um so eine positive Einstellung zur Therapie zu entwickeln. Sollten Sie Ihre Ängste nicht unter Kontrolle bekommen, wenden Sie sich bitte an medizinisches Fachpersonal.