Ursachen und Folgen von Schnarchen und nächtlichen Atemaussetzern
Enge in den oberen Atemwegen – Ursachen von Schnarchen
Die Ursachen für eine Verengung der Atemwege können vielfältig sein:
- vorübergehende Ursachen, wie z. B. geschwollene Schleimhäute bei Erkältungen oder Allergien
- durch den Lebensstil bedingte Gründe wie Übergewicht und Alkoholgenuss
- ungünstige anatomische Bedingungen wie Kiefer- und Gaumensegelanomalien oder vergrößerte Nasenmuscheln
Obstruktive Schlafapnoe (OSA): Kollaps im Rachenraum
„Apnoe“ kommt aus dem Altgriechischen und heißt übersetzt so viel wie „Windstille“. Bekannt ist der Begriff vor allem aus dem Tauchsport. Während ein:e Freitaucher:in freiwillig so lange wie möglich den Atem anhält, kommt es bei der Schlafapnoe im Schlaf zu einem unbeabsichtigten teilweisen oder vollständigen Verschluss der oberen Atemwege (Reduktion des Atemflusses von mehr als 80%). Man spricht deshalb auch von einer obstruktiven Schlafapnoe (aus dem Lateinischen: obstruere = verschließen).
Die Atemstillstände können mehr als 90 Sekunden andauern und häufiger als 30 Mal pro Stunde auftreten. Abzugrenzen ist die häufigere obstruktive Schlafapnoe (OSA) von der sogenannten zentralen Schlafapnoe. Bei letzterer ist der Atemantrieb gestört, ohne dass es zu einem Atemwegsverschluss kommt. In vielen Fällen handelt es sich bei einer Schlafapnoe auch um eine Kombination von obstruktiver und zentraler Schlafapnoe.
Folgen der Atemaussetzer
- Nächtliche Atemaussetzer belasten Ihr Herz
Atempausen führen zu einem Sauerstoffmangel, den das Herz durch eine höhere Schlagfrequenz auszugleichen versucht. In der Lunge führt der Sauerstoffmangel zu Veränderungen an den kleinsten Gefäßen. Der Widerstand, gegen den das Herz anpumpen muss, wird so vergrößert und belastet dieses zusätzlich. Die Hälfte der Patient:innen mit Schlafapnoe leidet unter erhöhtem Blutdruck oder Herzrhythmusstörungen. Das hat zur Folge, dass das Herzinfarktrisiko um ca. 30 % erhöht ist.1 - Erhöhtes Risiko für Schlaganfall und Unfälle
Die Gefahr einen Schlaganfall zu erleiden ist bei Apnoikern siebenmal höher als bei Gesunden. Aufgrund von Müdigkeit und Konzentrationsschwäche erleiden Menschen mit nächtlichen Atempausen häufiger Unfälle.2 Neben einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ II), kann außerdem das Sexualleben beeinträchtigt sein. Auch Libidoverlust und Erektionsstörungen finden sich häufig bei Patient:Innen mit Schlafapnoe.3
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Nächtliche Atemaussetzer sollten Sie immer behandeln lassen
Aufgrund der möglichen Folgeerkrankungen ist die Schlafapnoe eine Erkrankung, die in jedem Fall behandelt werden sollte. Auch lässt sich die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Angehörigen mit geeigneten Therapiemaßnahmen erheblich verbessern. Wird eine Schlafapnoe erkannt und behandelt, ist die Prognose in der Regel gut.
Schnarchen Sie „nur“ oder haben Sie Schlafapnoe?
Nun fragen Sie sich vielleicht, was von dem Gelesenen auf Sie zutrifft, und wie Sie weiter vorgehen sollen.
Zunächst gilt: Nicht jeder „Schnarcher“ hat eine Schlafapnoe, aber beinahe jeder, der eine Schlafapnoe hat, schnarcht. In vielen Fällen entwickelt sich über die Jahre aus einfachem Schnarchen eine Schlafapnoe.
Schlafapnoe-Selbsttest als Basis für das Arztgespräch
Um sich selbst besser einschätzen zu können, bietet Ihnen der Selbsttest erste konkrete Anhaltspunkte. An zweiter Stelle steht dann das ärztliche Gespräch. Ihre Ärztin bzw. Ihr Arzt wird Sie über Diagnose- und Therapiemöglichkeiten informieren und Sie ggf. an entsprechende Fachärzte oder Institutionen überweisen.
Die gute Nachricht: Ist Ihre Atmungsstörung erst einmal diagnostiziert, gibt es eine Reihe effektiver Therapiemöglichkeiten, um Ihre Lebensqualität und Gesundheit zu bewahren und zu verbessern.