Welches Sauerstofftherapie System ist das Richtige?
Es gibt eine Reihe von unterschiedlichen Sauerstofftherapiesystemen wie z. B. Flüssigsauerstoff oder mobile, tragbare Konzentratoren. Neben den individuellen Bedürfnissen und Lebensgewohnheiten der Patient:innen sind für die Auswahl des geeigneten Therapiegerätes noch weitere Faktoren zu berücksichtigen:1
- erforderliche Sauerstoffflussmenge in Ruhe und unter Belastung
- Beurteilung der Patient:innen-Aktivitäten
- Demand-Fähigkeit der Patient:innen
- wirtschaftliche Faktoren
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Schritt für Schritt zum optimalen Therapiegerät
Die Langzeit-Sauerstofftherapie wird bei chronisch hypoxämischen Patient:innen mit einer der folgenden Indikationen empfohlen:1
- PaO2 (=Sauerstoffpartialdruck) in Ruhe ≤ 55 mmHg
- PaO2 in Ruhe von 55 mmHg bis 60 mmHg bei
- Cor pulmonale
- Polyglobulie
- PaO2 unter Belastung ≤ 55 mmHg
- Hypoxämie im Schlaf
Die zusätzliche Sauerstoffgabe von mindestens 15 Stunden pro Tag erfolgt größtenteils nachts. Die Sauerstoffversorgung für die Nacht erfolgt in der Regel über einen stationären Konzentrator. Sollte die Flowrate über 5 Liter pro Minute liegen, ist ein Flüssigsauerstoffsystem erforderlich.
Für tägliche Aktivitäten, wie zum Beispiel einkaufen gehen, sind mobile Therapiegeräte erforderlich. Dabei ist zu beachten, dass die bei Patient:innen sehr beliebten kleinen tragbaren Sauerstoffkonzentratoren nur im Demand-Modus genutzt werden können. Eine kontinuierliche Sauerstoffgabe ist nicht möglich. Um eine ausreichende Oxygenierung sicher zu stellen, sollte die Patientin oder der Patient auf deren zukünftiges Therapiegerät titriert werden.
Demand-Modus vs. Konstantflow-Modus
Immer mehr Sauerstofftherapiesysteme haben nur noch den Demand-Modus für die Sauerstoffabgabe, um möglichst klein und leicht zu sein. Beim Demand-Modus erfolgt die Sauerstoffgabe nur über einen Bolus während der Einatmung. Es ist zu beachten, dass nicht für alle Patient:innen der Demand-Modus geeignet ist und eine kontinuierliche Sauerstoffgabe erfolgen sollte. Folgende Punkte sind beim Demand-Modus zu beachten:
- Einstellung der Sauerstoffmenge erfolgt über Stufen
- Stufe steht für Bolusgabe (Sauerstoffmenge je Einatmung)
- Stufe 1 steht nicht für 1 Liter pro Minute
- Bolusgabe variiert je Hersteller
- Nicht für tracheostomierte Menschen geeignet
Weiter ist zu beachten, dass Patient:innen demandfähig sind, da die Antriggerung der Bolusgabe nur über die Verwendung einer Sauerstoffnasenbrille möglich ist. Demandfähig sind Patient:innen, die aktiv durch die Nase atmen und der bei der Einatmung über eine Nasenbrille bei einem Demand-Gerät die Gabe einer definierten Sauerstoffmenge (Bolus) triggern.
Unsere Informationsbroschüre zur Sauerstofftherapie …
… alles Wissenswerte zur Sauerstofftherapie auf einen Blick!
Von der Indikation bis zur ausgefüllten Musterverordnung finden Sie bei uns alle relevanten Informationen. Wir erklären Ihnen unter anderem in einer Übersicht die Unterschiede der einzelnen Therapiesysteme zur Sauerstofftherapie und beschreiben die beiden Arten der Sauerstoffgabe Konstantflow und Demand-Modus.
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